Zwischen Steppensee und Donaustrom
Natur & Geschichte am Heideboden
Grenzlandschaften werden leicht übersehen. Das gilt auch für diesen spannenden, vielfältigen und artenreichen Naturraum im Dreiländereck mit Ungarn und der Slowakei. Dabei wäre hier nicht nur die natürliche Vielfalt – auf rund 300 km2 am Übergang von den Alpen und Karpaten in die Tiefebene – unübersehbar, auch die wechselvolle Geschichte zwischen den west- und osteuropäischen Einflusssphären ist beeindruckend.
Der mächtige Donaustrom mit dem Schwemmland im Norden, der Neusiedler See mit seinem Schilfgürtel im Süden: Zwischen diesen beiden Nationalparks liegen die Parndorfer Platte und der Heideboden, verbunden (nicht getrennt!) durch die Leithaniederung. Sehr trocken und heiß ist es auf der Schotterterrasse der Parndorfer Platte aus dem Pleistozän (ca. 2 Mio. Jahre), kleine Restflächen der früheren Waldsteppe weisen auf die Landschaftsgeschichte hin. Aus den Hutweideflächen südlich davon wurden Äcker mit Windschutzgürteln, das Landschafts-bild dominieren aber mittlerweile die Windparks.
Ein Steppenvogel gilt als Symboltier für diese Grenzlandschaft: Die Großtrappe. Deren westpannonische Population hat sich dank intensiver Naturschutzarbeiten – grenzüberschreitend! – nachhaltig erholt. Viele weitere gefährdete Vogelarten, die hier brüten oder überwintern, unterstreichen die österreichweite Bedeutung und ziehen quer durch die Jahreszeiten Hobby-Ornithologen und Naturfotografen an. Große Teile der Parndorfer Platte, der Leithaniederung und des Heidebodens bilden seit 2020 ein Europaschutzgebiet.